Stiftung Wohnstätten für Menschen mit Behinderung
 

Religiöse Haltung

Erwartungen an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Rahmen der religiösen Angebote in Einrichtungen der Stiftung „Wohnstätten für Menschen mit Behinderung“


  1. Es ist uns klar, dass christlich religiöse Angebote vor allem stattfinden in einer Atmosphäre, in der Urvertrauen, Glauben, Hoffen und Lieben wachsen kann; im Schaffen von Räumen, in denen Stille, Selbstbestimmung und gegenseitige Brüderlichkeit ermöglicht wird.
  2. Wir bitten alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, soweit es ihnen möglich ist, an der Gestaltung einer solchen Atmosphäre mitzuwirken. Es ist der Vorstandschaft der Stiftung bewusst, dass man dies nicht einfach fordern kann, weil solches Vertrauen und gegenseitige Liebe nicht machbar sind. Aber man kann so viel wie möglich dafür vorbereiten.
  3. Wir wünschen uns, dass in jeder Einrichtung der Stiftung bewusst und ausgesprochen religiöse Angebote gemacht werden und dass im Kreise der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter darüber beraten wird, wie erlebnismäßige Kräfte geschult (wie z.B. Staunen können, Mitgefühl erleben) und wie Fähigkeiten gefördert werden können (z.B. Leid durchhalten, Zuversicht haben).
    Wir brauchen in jeder Einrichtung der Stiftung Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die sich hier engagieren. Wir bitten aber diejenigen, die meinen in diesem Bereich keinen Beitrag leisten zu können, um die nötige Toleranz und Ehrfurcht, damit eine Möglichkeit und ein Freiraum entsteht, in dem solches „Wachsen am inwendigen Menschen“ ausgelöst werden kann.
  4. Wichtig erscheint dem Vorstand der Stiftung, dass den erwachsenen Menschen mit Behinderung die Möglichkeit eröffnet wird, „gelebter christlicher Existenz“ zu begegnen und dadurch christliche Erfahrungen zu machen, die sie dann annehmen oder ablehnen können. Menschen mit Behinderung haben ja in vielen Fällen sonst keine Möglichkeit, in Gemeinschaft mit der Familie oder anderen Personen christliche Angebote wahrnehmen zu können. Unsere Arbeit für Menschen mit Behinderung stand von Anfang an im Geist der Ehrfurcht vor jedem einzelnen Menschen und dem Bewusstsein, dass er uns „anvertraut“ ist, um ihn nach bestem Wissen und Gewissen zu begleiten und zu fördern.

    Wir möchten, dass dieser Geist und diese Gesinnung bewahrt und gefördert wird.

 

Würzburg, im Oktober 2015

Stiftung Wohnstätten für Menschen mit Behinderung