Stiftung Wohnstätten für Menschen mit Behinderung
 

Für 11,5 Millionen Euro gebaut: Eröffnung der "Wohnanlage am Wald" im Stadtteil Heuchelhof

Foto: Daniel Peter | Zahlreiche Gäste verfolgten jüngst zusammen mit den Bewohnerinnen und Bewohnern die Eröffnung der Wohnanlage am Wald am Heuchelhof in Würzburg.

Seit Monaten wird die "Wohnanlage am Wald" nach und nach bezogen. 24 Wohnheimplätze hat die "Stiftung Wohnstätten für Menschen mit Behinderung" in der Berner Straße gebaut. Zusätzlich gibt es im Haus zwei Tagesfördergruppen mit jeweils zwölf Plätzen. Nun war die feierliche Eröffnung mit den am Bau beteiligten Personen, Firmen, Geldgebern und Behördenvertretern, dem Personal und den Menschen mit Behinderung vor Ort.
Es war eine zu Herzen gehende Eröffnungsfeier. Das lag an der frohen Stimmung im sonnigen Innenhof, der Schülerband von der nahen Hans-Schöbel-Schule, am ökumenischen Segen, dem Sektempfang und Imbiss sowie an den offenen Türen. Zur guten Atmosphäre trugen auch die gefühlvollen Reden und Grußworte bei.
Sehr gefreut über das Kommen von Thomas Jansing haben sich Gertrud Zürrlein von der Stiftung Wohnstätten als Eigentümerin sowie Karin Baumgärnter und Robert Meyer-Spelbrink, die beiden Vorstände des Betreibers "Verein für Menschen mit Körper- und Mehrfachbehinderung". Journalist Jansing hat vor 30 Jahren die Benefizaktion Sternstunden gegründet und ist deren Geschäftsführer.

Eine großartige Sternstunde mit viel Engagement

"Wir erleben heute eine großartige Sternstunde", lobte Jansing die Wohnstättenstiftung und den Trägerverein, "dass mit viel Engagement so etwas auf die Beine gestellt werden konnte." Auf dieses Projekt könne er bei der Frage nach der Verwendung der Spenden bestens verweisen. "Als Gesellschaft sind wir verpflichtet, Menschen mit Behinderung und deren Angehörigen zu helfen", sah er die hohe Förderung durchaus gerechtfertigt.
"Wir sind allen dankbar, die uns geholfen haben", verwies Vorständin Zürrlein auf Eltern, Angehörige, Firmen, Banken und weitere Stiftungen. Aber erst dank der Spende der Aktion Sternstunden habe die Wohnstättenstiftung den Neubau gewagt. Insgesamt hat der Bau 11,5 Millionen Euro gekostet. Über zwei Millionen Euro müsse an Eigenmitteln aufgebracht werden.
Vom Freistaat Bayern wurde die Wohnanlage mit Tagesstätte mit 7,25 Millionen Euro gefördert. Bauoberrat Johann Lechner von der Regierung von Unterfranken unterstrich die "hohe Wohnqualität", die "vielfältig nutzbaren Freiflächen mit viel Grün" und das "gute Zuhause für lange Jahre". Sein Dank galt insbesondere den kompetenten Planern und ausführenden Firmen.

Bedürfnisse von Menschen mit Behinderung deutlich erklären

Foto: Daniel Peter | Der geförderte Wohnungsbau bleibe ein großes Handlungsfeld, sagte Sozialreferentin Hülya Düber bei der Eröffnung.

Ehrenvorsitzender und Stiftungsratsmitglied Hans Schöbel erinnerte an die Anfänge des Vereins für Menschen mit Körper- und Mehrfachbehinderung im Jahr 1970. Er sieht es als Lebenswerk, der Gesellschaft und den Amtsträgern den Pflegebedarf und die Bedürfnisse von Menschen mit Behinderung gut und deutlich zu erklären.
Mit 1,15 Millionen Euro hat sich der Bezirk Unterfranken an der "Wohnanlage am Wald" beteiligt und die Stadt Würzburg habe sich immer interessiert am Projekt gezeigt. "Der geförderte Wohnungsbau bleibt ein großes Handlungsfeld", bedankte sich Sozialreferentin Hülya Düber für das Engagement. "Bleiben Sie unser Ansprechpartner im Prozess zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung in Würzburg", bat sie.

Eine Bühne für weitere Wünsche für die Zukunft

Foto: Daniel Peter | Ein Bewohner trägt bei der Eröffnung der Wohnanlage seinen Wunsch vor. Die Wünsche und Hoffnungen der Bewohner werden auf Blättern aufgeschrieben und an einen Baum geheftet.


Zukunftswünsche hefteten Bewohnerinnen und Bewohner sowie die Gäste der Tagesförderstätte und des Eröffnungstages an einen Baum aus Holz. Ein Elektrobus, einen direkten Weg in den Wald, Sonnenschutz auf den Terrassen, eine Rollstuhlschaukel im Garten, ein Wasserbett oder mehr Farbe an den Wänden wurden geäußert. Gewünscht wurden auch Freunde, eine gute Stimmung, tüchtiges Personal oder naheliegende Wohnungen für Fachkräfte und Praktikanten.
Bei seinem Schlusswort verwies Pfarrer Werner Schindelin auf verschiedene Schlüssel, die nicht nur gewöhnliche Türen öffnen könnten. Schlüssel mit Buchstaben, Zahlen, Noten oder einem Kreuz würden Erzählungen, Werte oder die Harmonie erschließen beziehungsweise Orientierung geben. Der wichtigste Schlüssel sei jedoch einer, der "Herzen aufschließt und eine innere Heimat schenkt". Das sei in der "Wohnanlage am Wald" Wirklichkeit geworden.
Für das neue Haus werden noch pädagogische, medizinische und weitere Kräfte gesucht. Interessierte können sich an Karin Baumgärtner wenden per Mail an verein@zfk-wuerzburg.de oder unter Tel.: (0931) 66751000.

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Main-Post, von Irene Konrad 08.05.2023, aktualisiert: 11.05.2023
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